Als Halbwüchsige tranken wir
Schnaps, weil wir das für die Eintrittskarte für die Welt
der Erwachsenen hielten, zu der es uns hinzog. Bis auf ganz wenige
Ausnahmen, die fortan als schlechtes Beispiel dienten, kamen wir
gestärkt und tatsächlich etwas erwachsener aus dieser Phase
heraus. Einige von uns lernten, kultiviert zu trinken und andere
hörten ganz damit auf. Beides lehrt uns die Disziplin, ohne die
unsere Ziele nur wertlose Wünsche sind. Heute scheint die Welt
der Erwachsenen, in der man täglich Entscheidungen trifft, für
die man geradestehen muß, jede Anziehungskraft verloren zu
haben. Die Furcht vor dieser Welt hat für die meisten Leute so
groteske Ausmaße angenommen, dass sie bereit sind,
Entscheidungen an verkommene Menschen zu delegieren, von denen sie
nur zu genau wissen, dass diese niemals dafür geradestehen
werden.
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